Waldkindergärten

Kontakt  Tel. 06104/953644 -36 / -37


Mit diesem so wunderbar beschriebenen Blick sind die Kinder und ErzieherInnen immer draußen im Wald unterwegs, sowohl im Sommer wie im Winter. Die Kinder – geborene Jäger, Sammler, und Hüttenbauer – bewegen sich im Naturraum Wald und spielen mit den Naturmaterialien, die sie auf dem Weg finden, die ihnen vor die Füße kullern oder die ihnen entgegen wachsen. Das können sein: Zapfen, Stöcke, Blätter, Rinde, Schneckenhäuser, Brennnesseln, Kletten, Lehm, Käfer und vieles mehr. Die Waldkinder können so Erfahrungen aus erster Hand machen, sich eigenen Herausforderungen stellen, können sich selbst erfahren, Spuren hinterlassen, beobachten und forschen und sich auch nützlich machen. Wir arbeiten spielzeugfrei, halten uns immer draußen auf, leben naturverbunden, sehr kommunikativ und verbringen unsere Waldzeit in einer festen Gemeinschaft.

Die Kinder erleben sich im Wechsel der Jahreszeiten im natürlichen Rhythmus der Natur, erleben Wandlungsprozesse und ökologische Kreisläufe hautnah und ganzheitlich. Dadurch wächst Wertschätzung, Liebe und Achtsamkeit gegenüber der Natur mit all ihren Lebewesen. Die Eltern und Familien sind eingeladen, an diesem Prozess teilzuhaben durch vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung und des Miteinanders.

Ausgehend von der Überzeugung, dass der Wald die perfekte Umgebung für die Entwicklung unserer Kinder ist, verbringen wir die Zeit mit den Kindern am „schönsten Arbeitsplatz der Welt“. Und das ohne gesundheitsgefährdende Lautstärkewerte und räumliche Enge.

Unsere ErzieherInnen sind Vorbilder und Begleiter für die Kinder und zeichnen sich durch folgende Wertehaltung und durch folgendes Grundwissen aus:

  • Sie sind empathisch und offen für die Sinneserfahrungen im Wald

  • Sie unterstützen die Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit, in dieser Welt etwas zu bewirken, Einfluss zu nehmen, ihre Umwelt – Tiere, Pflanze und Menschen darin – zu schützen und achtsam mit den Ressourcen umzugehen.

  • Sie ermöglichen ein hohes Maß an verantwortbaren Grenzerfahrungen – sie trauen den Kindern etwas zu beim Klettern, Balancieren und Werken. Sie haben Zutrauen in die Fähigkeiten des Kindes.

  • Sie regen das Interessean Vorgängen im Naturraum an, inspirieren zum Beobachten, Forschen und Entdecken.

  • Sind immer auch selbst Lernende und Staunende und lassen die Kinder an ihrer Suche nach Wahrheit und Wirklichkeit teilhaben, sie stellen Fragen und geben keine vorgefertigten Antworten nach Art des „Coyote Teaching“.

  • Sie nähren den kindlichen Animismus mit entsprechenden Märchen, Geschichten, Reimen, Fingerspielen, Liedern und Gedichten und arbeiten hier mit Ritualen. Der Zauber der Natur, das Magische im Wald wird erlebbar.

  • Sie achten natürlich auf die Gefahren im Wald, sind gut ausgebildet (Erste Hilfe und Sicherheitsfortbildung durch Hessen Forst), sind informiert, beobachten und stehen im Austausch mit der Fachbereichsleitung und dem Forst vor Ort.

  • Sie achten auf die Einhaltung der Verhaltens-Regeln im Umgang mit Gefahren, Flora und Fauna.

  • Sie wissen um die Bedeutung des Waldes als komplexes Ökosystem und achten auf einen wertschätzenden und achtsamen Umgang damit. 

  • Sie kennen und achten die körperlichen Fähigkeiten und Belastungsgrenzen der Kinder und agieren entsprechend.

  • Sie kennen die Bedeutung der vorausschauenden Aufsichtspflicht im Naturraum und setzen diese um. 

 

Bei all diesen Punkten lassen wir uns von folgendem Gedanken der indigenen Ureinwohner leiten:

„Behandelt die Erde gut,

denn sie wurde euch nicht von euren Eltern geschenkt,

 sondern von euren Kindern geliehen.“