Die wilden Wanderfalken
Die früheren Waldkindergartenkinder der unterschiedlichen Waldkindergarten-Gruppen verfügen in ihrem Alltag aufgrund enger Taktung durch Hausaufgaben, Vorbereitungen auf Klassenarbeiten, Tests und vielerlei Nachmittags-Events wenig bis keine Zeit, sich an der frischen Luft aufzuhalten.
Das Projekt „Wilde Wanderfalken“ ermöglicht den ehemaligen Kindern aus den Waldkindergarten-Gruppen samstagvormittags regelmäßig gemeinsam vier Stunden in Wald, Feld und Wiese zu verbringen. Die anleitenden Teamer bieten Angebote und Impulse zum Thema Umwelt und Natur an, die zum Mitmachen und Nachdenken anregen. Erlebnisse und Einsichten werden aufgrund der sich weiterentwickelnden kognitiven Reife neu eingeordnet und vertieft, diese ergänzen frühere Erfahrungen mit dem Blick des heranwachsenden jungen Menschen. Es steht bei jedem Treffen auch freie Zeit zur Verfügung, in der Ideen und Kreativität der Kinder Platz haben.
Durch das Projekt der „Wilden Wanderfalken“ ergibt sich eine natürliche Weiterführung der Werte, die die teilnehmenden Kinder bereits in ihren Waldkindergartengruppen lebten und die sich im Konzept der AWO Waldkindergärten wiederfinden: Das Vermitteln eines achtsamen und wertschätzenden Umgangs mit der Umwelt mit Rücksicht auf Fauna und Flora. Das Beobachten, Forschen und Lernen von und in der Natur sowie das Arbeiten mit natürlichen Materialien. Hinzu kommt die Herstellung von natürlichen Lebensmitteln, wie Apfelsaft, Honig oder Wildkräuterzubereitungen. Der Verlauf der Jahreszeiten bietet dabei wichtige Strukturen und Orientierung, die auf den Alltag übertragen werden, sowie Erholung und Entschleunigung, die die Kinder in der Natur erleben. Alle Komponenten führen zu der Einsicht, sich als Teil der Umwelt wahr zu nehmen. Über dies führt die altersübergreifende Gruppe der „Wilden Wanderfalken“ eine gewaltfreie Kommunikation fort, wie sie sie bereits in ihrer Kindergartenzeit erlernt und geübt haben und bedienen sich bei Entscheidungen demokratischer Methoden, mit Blick auf die Gruppen- und Sozialverträglichkeit.