Mit dabei hatte sie Buchenlaub, mit dem Ramirez im Schildkrötengehege zugedeckt werden wird, sobald er den Zustand der Starre erreicht hat. „Das Laub isoliert etwas, dunkelt zugleich ab und sorgt damit für ideale Winterbedingungen“, sagt Kaiser, die das Buchenlaub in einer Mischung mit geringen Anteilen Eichenlaub bevorzugt, da es kaum zur Schimmelbildung neigt.
„Bis Anfang November hatte Ramirez noch in normalem Umfang gefressen“, sagt Acemi, die mit einer kleinen, im Frühbeet installierten Kamera und der dazugehörigen App auf dem Handy die Schildkröte immer im Blick hat. „Die Übergangsphase bis zur eigentlichen Winterstarre kann, je nach Witterung und Temperatur, von Oktober bis Dezember und damit mehrere Wochen dauern“, sagt die erfahrene Schildkrötenexpertin Kaiser.
Ob man Schildkröten in einem eigenen Kühlschrank oder draußen starren lässt, ist Geschmackssache, findet Kaiser, die empfiehlt, bei den Kühlschränken dafür zu sorgen, dass ein Stromausfall überbrückt werden kann. Bevor sie in den Kühlschrank kommen, sollten sie draußen bereits rund zwei Wochen gestarrt haben. Auch sollten beim Umsetzen in den Kühlschrank beide Augen geschlossen bleiben, sonst sei es noch zu früh für den Umzug. Im Kühlschrank sollten sie in eine mit Gartenerde gefüllte Kiste in der Größe eines Schuhkartons gelegt und ebenfalls zusätzlich mit Laub bedeckt werden. Eine monatliche Sichtkontrolle, bei der nach einer Panzerrötung als Hinweis für eine Sepsis geschaut werden sollte, sei optimal. „Sind die Temperaturen längerfristig unter zehn Grad Celsius, ist das ein Zeichen für die Tiere, zu starren“, sagt Kaiser, die empfiehlt, draußen eine Schale mit Wasser nahe des Überwinterungsorts aufzustellen. „Schildkröten können bei zu tiefen Außentemperaturen auch erfrieren“, gibt sie zu bedenken und betont, dass die optimale Starrtemperatur von vier bis sechs Grad Celsius auch im Frühbeet eingehalten werden sollte. „16 Wochen Starre sind üblich“, verrät Acemi, die eigens eine Fließdecke mit einer folierten Unterseite organisiert hat, die nicht nur das Schildkrötengehege abdunkelt, sondern zusätzlich vor Nässe schützt. „Schildkröten registrieren den Temperaturanstieg im Frühjahr von selbst und wintern sich eigenständig aus“, freut sich Acemi schon jetzt auf die Aktivitäten von Ramirez im kommenden Jahr.
Wer sich über das Angebot, aber auch über die Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeit in der AWO Obertshausen informieren möchte, kann dies gerne in der Geschäftsstelle in der Friedensstraße 26 tun oder unter Telefon 06104 49484.